Funktionsweise einer Versicherung
Eine Versicherung schützt dich vor finanziellen Verlusten. Du zahlst regelmässig einen Betrag – die Versicherungsprämie - an die Versicherungsgesellschaft. Wenn dir ein Schaden passieren sollte, übernimmt die Versicherung einen Teil der Kosten. Welche Schäden und wie viel die Versicherung bei einem Schadensfall übernimmt, wird in der Versicherungspolice festgehalten.
Versicherungen funktionieren wie folgt: Viele Menschen schliessen eine Versicherung ab und zahlen monatlich Prämien an die Versicherungsgesellschaft. Tatsächlich einen Schaden haben aber nur einzelne Personen. Die Prämien von allen Versicherten werden genutzt, um die Kosten für die wenigen Betroffenen zu decken. Dieses Prinzip nennt man kollektive Risikoübernahme.
Manchmal neigen Menschen dazu, nach Abschluss einer Versicherung weniger vorsichtig zu sein, weil sie wissen, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt. Das nennt man Moral Hazard.
Beispiel:
Du hast eine Glasbruchversicherung für dein Smartphone abgeschlossen. Wenn dir tatsächlich der Bildschirm deines Handys kaputt geht, müsste die Versicherung die Reparaturkosten übernehmen. Dies könnte dazu führen, dass du weniger sorgfältig mit deinem Gerät umgehen würde. Wenn viele Versicherte den gleichen Schadensfall melden würden, hätte die Versicherung nicht genug Geld, um alles zu bezahlen. Die Folge wäre, dass die Versicherung höhere Prämien verlangt. Um das zu verhindern, musst du bei einem Schadensfall einen Teil der Kosten selbst übernehmen. Dieser Selbstbehalt kann ein Prozentsatz oder ein fester Betrag sein.
Krankenversicherung (KVG)
Grundlagen
Die Krankenversicherung ist dafür da, dass du im Krankheitsfall oder bei einem Unfall medizinisch versorgt wirst und nicht die ganzen Kosten selbst bezahlen musst. Sie ist obligatorisch für alle Personen, welche ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. Eingerichtet wurde die Krankenkasse, damit jede Person Zugang zu medizinischer Versorgung hat und niemand wegen hoher Kosten auf notwendige Behandlungen verzichten muss. Die Krankenversicherung besteht aus zwei Teilen: der obligatorischen Grundversicherung und den freiwilligen Zusatzversicherungen.
Grundversicherung
Die Grundversicherung ist obligatorisch und deckt grundlegende medizinische Leistungen. Dazu zählen Arztbesuche, Spitalaufenthalte im allgemeinen Bereich, Medikamente und Notfallbehandlungen. Jede Krankenkasse bietet die gleichen Leistungen in der Grundversicherung an, da diese gesetzlich festgelegt sind. Dafür bezahlst du monatlich eine Prämie. Die Höhe deiner Prämie hängt von mehreren Faktoren ab. Diese sind: Dein Alter, dein Wohnort, dein gewähltes Versicherungsmodell und deine gewählte Höhe der Franchise. Dein Gesundheitszustand und dein Einkommen sind dabei nicht relevant.
Franchise und Selbstbehalt
Zusätzlich zu den Prämien gibt es die Franchise. Das ist ein Betrag, welchen du pro Jahr für medizinische Leistungen selbst bezahlen musst. Wenn die Kosten deiner benötigten Leistungen höher als die Franchise sind, übernimmt die Krankenkasse deine Kosten. Die unterschiedlichen Franchisen sind: CHF 300, CHF 500, CHF 1’000, CHF 1’500, CHF 2’000 und CHF 2’500. Dabei ist zu beachten, dass bei einer tieferen Franchise du höhere monatliche Prämien bezahlen musst. Wenn du hingegen eine höhere Franchise wählst, so sind deine monatlichen Prämien tiefer. Für eine Person, welche oft gesundheitliche Beschwerden hat, lohnt sich daher eine tiefe Franchise. Sie überschreitet den Betrag der Franchise schnell und profitiert von der finanziellen Hilfe der Krankenkasse. Für eine Person, welche nur selten zum Arzt geht, ist eine hohe Franchise vorteilhafter. Durch die deutlich tiefere monatliche Prämie kann nämlich langfristig Geld gespart werden. Neben der Franchise gibt es noch den Selbstbehalt. Das heisst, dass du für die Kosten, welche über der Franchise liegen und durch die Krankenkasse übernommen werden, du 10 % dennoch selbst bezahlen musst. Dieser Betrag ist wiederum auf ein Maximum von CHF 700 pro Jahr festgelegt. Alle Kosten darüber bezahlt die Krankenkasse eigenständig.
Beispiel 1:
Person A hat eine Franchise von CHF 300. Ihre Behandlungskosten betrugen CHF 4'620 in diesem Jahr. Wie viel Geld muss sie für ihre Kosten bezahlen?
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Verbleibende Kosten: CHF 4'620 - CHF 300 = CHF 4'320
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Verbleibende Kosten: CHF 4'620 - CHF 300 = CHF 4'320
Franchise: CHF 300
Selbstbehalt: CHF 432
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Gesamtkosten für Person A: CHF 732
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Verbleibende Kosten: CHF 4'620 - CHF 300 = CHF 4'320
1. Franchise: Die ersten CHF 300 muss Person A selbst bezahlen.
2. Selbstbehalt: Person A trägt 10 % der verbleibenden Kosten, bis zu einem Maximum von CHF 700.
3. Kosten für Person A:
4. Kosten für die Krankenkasse:
Beispiel 2:
Person B hat eine Franchise von CHF 2'500. Ihre Behandlungskosten betrugen CHF 391 in diesem Jahr. Wie viel Geld muss sie für ihre Kosten bezahlen?
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Verbleibende Kosten: CHF 391 - CHF 391 = CHF 0
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Verbleibende Kosten: CHF 4'620 - CHF 300 = CHF 4'320
Franchise: CHF 391
Selbstbehalt: CHF 0
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o Gesamtkosten für Person B: CHF 391
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Der Anteil der Krankenkasse: CHF 0 (Alle Kosten sind bereits gedeckt)
1. Franchise: Die ersten CHF 391 muss Person B selbst bezahlen.
2. Selbstbehalt: Da die Kosten die Franchise nicht überschreiten, entfällt der Selbstbehalt.
3. Kosten für die Person B:
4. Kosten für die Krankenkasse:
Fazit
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Von deiner tiefen Franchise (CHF 300) profitiert eine Person, wenn sie oft zum Arzt geht und hohe Kosten verursacht. Die finanzielle Unterstützung der Krankenkasse ist für sie wichtig, damit sie ihre hohen Kosten nicht alleine bezahlen muss.
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Eine Person mit einer hohen Franchise (CHF 2'500) profitiert, wenn sie gesund ist und tiefe Behandlungskosten hat, beziehungsweise gar nicht zum Arzt gehen muss. Die monatliche Prämie ist tiefer und sie kann langfristig Geld sparen.
Modelle der Grundversicherung
• Standardmodell: Beim Standartmodell kannst du jeden zugelassenen Arzt frei wählen. Dieses Modell bietet dir die grösste Freiheit, ist jedoch mit der höchsten Prämie verbunden.
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• Hausarztmodell: Mit dem Hausarztmodell verpflichtest du dich, bei gesundheitlichen Problemen zuerst deinen Hausarzt aufzusuchen. Mit dieser Einschränkung reduziert sich die Höhe deiner Prämie.
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• HMO- und Telmed-Modelle: Beim HMO-Modell (Health Maintenance Organization) wählst du eine Praxis innerhalb eines Gesundheitsnetzwerk aus. Diese Praxis ist bei medizinischen Fragen und Beschwerden deine erste Anlaufstelle. Beim Telmed-Modell rufst du zuerst einer Beratungsstelle an, bevor du zu einem Arzt gehst. Mit diesen Varianten erhältst du eine Prämienreduktion.
Zusatzversicherungen
Neben der obligatorischen Grundversicherung gibt es freiwillige Zusatzversicherungen. Diese decken Leistungen, wie alternative Heilmethoden, private Spitalaufenthalte, Zahnbehandlungen, Brillen und Kontaktlinsen oder umfassendere Auslanddeckungen ab. Im Vergleich zur Grundversicherung sind Zusatzversicherungen nicht einheitlich geregelt. Das bedeutet, dass jede Krankenkasse selbst entscheiden kann, welche Leistungen sie anbietet und welche Bedingungen sie definiert. Im Gegensatz zur Grundversicherung können Krankenkassen den Antrag auf eine Zusatzversicherung ablehnen, insbesondere bei Personen mit bestehenden Gesundheitsrisiken. Beim Abschluss einer Zusatzversicherung spielt also dein Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle.
Beispiel:
Du möchtest eine Zusatzversicherung für Zahnbehandlungen abschliessen. Dabei musstest du in der Vergangenheit bereits grössere Zahnprobleme behandeln lassen. In diesem Fall könnte deine Krankenkasse deinen Antrag auf Abschluss einer Zahnversicherung ablehnen. Daher kann es sinnvoll sein, eine Zusatzversicherung frühzeitig also vor Eintritt einer Krankheit abzuschliessen.
Wechsel der Krankenkasse
Du kannst deine Grundversicherung bei deiner Krankenkasse jeweils auf Ende Jahr (bis zum 30. November) kündigen und zu einer anderen Krankenkasse wechseln. Zusatzversicherungen müssen separat abgeschlossen beziehungsweise gekündet werden. Obwohl alle Krankenkassen bei der Grundversicherung dieselben Leistungen bieten, können die Prämien unterschiedlich sein. Daher kann ein regelmässiger Vergleich der Prämien der Krankenkassen Kosten einsparen. Webseiten wie comparis.ch oder priminfo.ch bieten dir dazu hilfreiche Informationen.
Fazit
Die Krankenversicherung bietet dir Schutz bei Krankheit oder Unfall, ist jedoch mit Kosten verbunden. Durch eine bewusste Wahl von Franchise, Modell und Zusatzversicherungen kannst du deine Ausgaben optimieren und auf deine Bedürfnisse abstimmen.
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Grundversicherung: In der Schweiz ist die Grundversicherung für alle Einwohner obligatorisch. Sie deckt grundlegende medizinische Leistungen wie Arztbesuche, Spitalaufenthalte und Medikamente ab. Die Leistungen sind bei allen Krankenkassen gleich, jedoch variieren die Prämien je nach Wohnort, Alter, Franchise und gewähltem Modell.
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Franchise und Selbstbehalt: Die Franchise ist der Betrag, den du pro Jahr selbst bezahlen musst, bevor die Krankenkasse einspringt. Danach übernimmst du 10 % der weiteren Kosten (Selbstbehalt) bis maximal CHF 700. Eine tiefe Franchise lohnt sich bei hohen Behandlungskosten. Wenn du hingegen nur selten medizinische Leistungen benötigst, ist eine hohe Franchise vorteilhafter.
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Versicherungsmodelle: Das Standardmodell bietet die grösste Freiheit, hat aber die höchsten Prämie. Durch Modelle wie Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Varianten kannst du deine Prämie senken, indem du die Arztwahl oder den Ablauf der Behandlung einschränkst.
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Zusatzversicherungen: Sie sind freiwillig und decken zusätzliche Leistungen wie Zahnbehandlungen, private Spitalaufenthalte oder alternative Heilmethoden. Krankenkassen können Anträge auf Zusatzversicherungen aufgrund von Gesundheitsrisiken ablehnen. Daher ist ein frühzeitiger Abschluss sinnvoll.
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Krankenkassenwechsel: Die Grundversicherung kann jährlich bis zum 30. November gekündigt werden. Ein Vergleich der Prämien lohnt sich, da alle Krankenkassen dieselben Leistungen anbieten, aber unterschiedlich hohe Prämien verlangen. Zusatzversicherungen müssen separat gekündet werden. Für Prämienvergleiche kann eine Webseite wie comparis.ch nützlich sein.
Unfallversicherung (UVG)
Die Unfallversicherung (UVG) schützt dich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Sie ist in der Schweiz für alle Arbeitnehmenden obligatorisch. Wenn du arbeitest, bist du automatisch durch deinen Arbeitgeber gegen Berufsunfälle (BU) und Berufskrankheiten versichert. Arbeitest du mehr als 8 Stunden pro Woche, bist du zusätzlich gegen Nichtberufsunfälle (NBU) abgesichert. Wenn du selbstständig bist, besteht die Möglichkeit, dich freiwillig zu versichern.
Was deckt die Unfallversicherung ab?
Die Unfallversicherung übernimmt die Kosten, die durch einen Unfall entstehen. Dazu gehören Heilbehandlungen wie Operationen, Spitalaufenthalte, Medikamente oder Therapien. Wenn du wegen eines Unfalls nicht mehr arbeiten kannst, bezahlt dir die Unfallversicherung ein Taggeld. Dieses erhältst du ab dem dritten Tag nach deinem Unfall. Die Höhe deines Taggeldes beträgt 80 % deines versicherten Lohnes, allerdings nur bis zu einem Maximum von CHF 148'200 pro Jahr (Stand 2024).
Beispiel:
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Bei einem Bruttolohn von CHF 80'000 beträgt dein versicherter Lohn CHF 80'000. 80 % davon ergeben CHF 64'000 pro Jahr oder rund CHF 175 pro Tag als Taggeld.
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Verdienst du CHF 160'000 pro Jahr, wird nur der Maximalbetrag von CHF 148'200 berücksichtigt. 80 % davon ergeben CHF 118'560 pro Jahr oder rund CHF 325 pro Tag.
Sollte ein Unfall tödlich enden, erhalten deine Hinterbliebenen (Ehepartner, Kinder) finanzielle Unterstützung. Diese Unterstützung erfolgt meist in Form von Renten, die monatlich ausbezahlt werden. Ausserdem übernimmt die Unfallversicherung Kosten für Hilfsmittel, welche du nach einem Unfall brauchst. Dazu gehören zum Beispiel Prothesen oder ein Rollstuhl.
Prämien
Die Unfallversicherung wird wie folgt finanziert: Dein Arbeitgeber bezahlt die Prämie für die Berufsunfallversicherung vollständig. Hingegen wird die Prämie für die Nichtberufsunfallversicherung dir direkt vom Lohn abgezogen. Wie hoch die Prämien sind, hängt von deinem Lohn und der Art deiner Arbeit ab. Diese Regelung sorgt dafür, dass du umfassend abgesichert bist, ohne dass du dich aktiv um den Versicherungsschutz kümmern musst.
Versicherungsdauer
Der Versicherungsschutz beginnt an deinem ersten Arbeitstag und endet 31 Tage nach deinem letzten Arbeitstag. Solltest du zwischen zwei Jobs eine längere Pause machen, kannst du mit einer Abredeversicherung den Schutz für bis zu sechs Monate verlängern.
Unterschiede zur Krankenversicherung
Die Unfallversicherung bietet im Vergleich zur Krankenversicherung einige Vorteile. Sie übernimmt Unfallkosten vollständig, dass heisst es gibt keine Franchise und keinen Selbstbehalt. Dadurch bist du bei einem Unfall finanziell bessergestellt.
Fazit
Die Unfallversicherung sorgt dafür, dass du bei einem Unfall nicht nur medizinisch versorgt wirst, sondern auch finanziell geschützt bist. Dank der Taggelder bleibt dein Einkommen gesichert, und bei schwerwiegenden Folgen wie Invalidität oder Tod erhältst du beziehungsweise deine Familie langfristige Unterstützung. Besonders die NBU-Deckung ist wichtig, da zahlreiche Unfälle in der Freizeit passieren. Wenn du selbstständig bist, kannst du freiwillig eine Unfallversicherung abschliessen.
Privathaftpflichtversicherung
Die Privathaftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten freiwilligen Versicherungen. Sie schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du anderen Personen oder deren Eigentum Schaden zufügst. Obwohl sie nicht obligatorisch ist, wird sie stark empfohlen. In vielen Situationen kann sie hohe Kosten abdecken. Zudem sind die Prämien für diese Versicherung im Verhältnis zu ihrem Nutzen vergleichsweise gering.
Sie deckt Schäden, die du aus Versehen verursacht hast. Das könnte zum Beispiel das Zerbrechen einer teuren Vase sein, wenn du bei Freunden auf Besuch bist. Absichtlich verursachte Schäden werden hingegen nicht übernommen. Falls du Haustiere besitzt oder Kinder hast, können die Schäden, welche sie verursacht haben, auch durch deine Privathaftpflichtversicherung abgesichert werden.
Kosten der Haftpflichtversicherung
Die Prämien für eine Privathaftpflichtversicherung liegen in der Regel zwischen CHF 100 und CHF 300 pro Jahr. Die genaue Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab: Die vereinbarte Deckungssumme, dein Selbstbehalt und der Umfang der Versicherung.
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Die Deckungssumme ist der maximale Betrag, den die Versicherung im Schadensfall zahlt. Üblich sind Summen zwischen CHF 3'000'000 und CHF 10’000'000. Je höher deine gewünschte Deckungssumme ausfällt, desto höher sind deine Prämien.
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Ein Selbstbehalt bedeutet, dass du im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst übernehmen musst. Ein höherer Selbstbehalt, zum Beispiel CHF 500 statt CHF 200, reduziert die jährlichen Prämien.
Beispiel:
Die Prämie für eine Einzelperson mit einer Deckungssumme von CHF 5 Millionen und einem Selbstbehalt von CHF 200 beträgt etwa CHF 120 bis CHF 150 pro Jahr. Für eine Familie, die alle Haushaltsmitglieder absichert, kann die Prämie bei gleicher Deckungssumme zwischen CHF 200 und CHF 300 liegen.
Zusatzkosten und Besonderheiten
Falls du eine Mietwohnung hast, kann eine Miethaftpflichtversicherung erforderlich sein. Diese ist oft Teil der regulären Privathaftpflichtversicherung und sichert Schäden an der gemieteten Wohnung, wie zerbrochene Fenster oder Kratzer im Parkett, ab.
Fazit
Die Privathaftpflichtversicherung bietet für einen vergleichsweise geringen Preis einen umfassenden Schutz vor hohen finanziellen Belastungen. Sie deckt Schäden ab, die du aus Versehen Dritten oder deren Eigentum zufügst. Wenn du Haustiere oder Kinder hast, so übernimmt deine Versicherung auch die Kosten der Schäden, welche durch sie verursacht wurden. Mit einer Deckungssumme von bis zu CHF 10 Millionen schützt sie dich auch bei grösseren Schadensfällen. Zusätzlich ist sie besonders für Mieter sinnvoll, da sie Schäden an der gemieteten Wohnung, wie Kratzer im Parkett oder zerbrochene Fenster, übernehmen kann. Obwohl sie freiwillig ist, wird stark empfohlen, da sie in vielen alltäglichen Situationen hohe Kosten verhindern kann.
Hausratsversicherung
Die Hausratsversicherung schützt dein persönliches Eigentum in deinem Zuhause. Das sind zum Beispiel Möbel, Elektronikgeräte, Kleidung, Schmuck, Fahrräder etc. Die Versicherung zahl dir Geld, wenn ein Schaden an deinem Eigentum entstanden ist. Das kann durch Naturereignisse wie Überschwemmungen oder Hagel, einen Brand oder einen Einbruch geschehen.
Wie funktioniert die Hausratsversicherung?
Du zahlst eine monatliche oder jährliche Prämie an die Versicherungsgesellschaft. Zusätzlich gibt es einen Selbstbehalt, welcher ein Betrag ist, den du im Schadensfall selbst bezahlen musst. Wenn du einen höheren Selbstbehalt wählst, fällt deine Prämie tiefer aus. Das bedeutet aber auch, dass du bei einem Schaden mehr aus deiner eigenen Tasche bezahlen musst. Im Schadensfall ersetzt dir die Versicherung den Wiederbeschaffungswert des beschädigten oder gestohlenen Gegenstände. Der Wiederbeschaffungswert ist der Betrag, den du benötigst, um den Gegenstand neu kaufen zu können.
Was kostet eine Hausratsversicherung?
Die Höhe der Prämie einer Hausratsversicherung hängt vom Wert deines Hausrats und dem gewünschten Umfang des Versicherungsschutzes ab. Für einen durchschnittlichen Hausrat ist mit einer Prämie zwischen CHF 100 und CHF 300 pro Jahr zu rechnen.
Warum lohnt sich eine Hausratsversicherung?
Eine Hausratsversicherung ist sinnvoll, weil du insbesondere bei einem grösseren Schaden, wie Wohnungsbrand, nicht für die ganzen Kosten aufkommen musst. Zudem lohnt sie sich, wenn du wertvolle Gegenstände besitzt.
Beispiel:
Es wurde in deine Wohnung eingebrochen. Dabei wurden dein Laptop, dein Fernseher und ein Fahrrad gestohlen. Der Gesamtschaden beträgt CHF 4'000. Wenn du eine Hausratsversicherung mit einem Selbstbehalt von CHF 500 abgeschossen hast, übernimmt die Versicherung CHF 3'500. Dein Anteil ist der Selbstbehalt in der Höhe von CHF 500.
Was solltest du beachten?
Versicherungssumme: Wichtig ist, dass die Versicherungssumme den Wert deines Hausrats abdeckt. Wenn du deinen Hausrat zu tief versicherst, bekommst du im Schadensfall nur den prozentualen Teil des tatsächlichen Wertes ersetzt.
Fazit
Die Hausratsversicherung schützt dich vor hohen Kosten, die durch Schäden an deinem persönlichen Eigentum in deinem Hausrat entstehen können. Sie übernimmt den Wiederbeschaffungswert deiner beschädigten oder gestohlenen Gegenstände. Im Gegenzug bezahlst du regelmässig eine Prämie und im Schadensfall einen Selbstbehalt. Wichtig ist, dass die Versicherungssumme den gesamten Wert deines Hausrats abdeckt, um im Schadensfall ausreichend entschädigt zu werden.
Arbeitslosenversicherung (ALV)
Die Arbeitslosenversicherung (ALV) ist eine obligatorische, schweizerische Sozialversicherung. Sie schützt dich finanziell, wenn du deine Arbeit verlierst, und hilft dir wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
ALV-Beiträge
Die Beiträge werden zur Hälfte von dir und zur Hälfte von deinem Arbeitgeber finanziert. Dein Anteil wird direkt von deinem Lohn abgezogen. Der Beitragssatz beträgt: 2,2 % (Stand 2024) deines Einkommens.
Beispiel:
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2,2 % von CHF 100'000 = CHF 2'200
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Gesamtbeitrag: CHF 2'200, davon wird die Hälfte von deinem Lohn abgezogen -CHF 1'100 - und die andere Hälfte bezahlt dein Arbeitgeber.
Leistungen der ALV
Taggeld:
Wenn du arbeitslos wirst, erhältst du täglich einen Teil des Lohnes, welcher du pro Tag erarbeiten würdest. Dieser entspricht 70 % von deinem Bruttolohn, wenn du keine Unterhaltspflichten (Kinder) hast. Wenn du Unterhaltspflichten oder ein geringeres Einkommen hast, dann erhältst du 80 % deines Lohnes. Der Bruttolohn ist auf CHF 148'200 pro Jahr limitiert. Liegt dein Bruttolohn darüber, bleibt dieser Anteil unberücksichtigt.
Beispiel:
Du hast einen Bruttolohn von CHF 100'000. Da du keine Unterhaltpflichten hast, werden dir 70 % deines Lohnes ausbezahlt. Das entspricht einem Jahreslohn von CHF 70'000 oder in Form vom Taggeld etwa CHF 233 pro Tag.
Bezugsdauer
Die Dauer hängt von deinem Alter, deiner Beitragsdauer und deiner persönlichen Situation ab. Sie beträgt meist zwischen 200 und 520 Taggelder.
Voraussetzungen für Leistungen
Leistungen aus der ALV stehen dir zu, wenn du in den letzten zwei Jahren mindestens während 12 Monate Beiträge in die ALV eingezahlt hast. Zusätzlich musst du arbeitslos gemeldet sein und aktiv nach einer neuen Stelle suchen.
Wichtige Hinweise
Wenn du deine Arbeitsstelle selbst gekündigt hast, kannst du eine Sperrfrist erhalten, bevor du Taggelder beziehen kannst. Zusätzlich könne fehlende Bewerbungsbemühungen zu Leistungskürzungen führen.
Fazit
Die ALV ist eine wichtige Absicherung für Arbeitnehmende in der Schweiz. Sie bietet finanzielle Unterstützung bei Arbeitslosigkeit und hilft durch Taggelder die Existenz zu sichern, bis eine neue Stelle gefunden wird.
Lebensversicherung
Die Lebensversicherung ist eine freiwillige Versicherung. Sie bietet dir finanzielle Sicherheit und hilft, deine Familie oder andere Personen bei Todesfall abzusichern. Gleichzeitig kann sie eine Möglichkeit sein, für das Alter zu sparen. Denn es gibt zwei Hauptarten von Lebensversicherungen, die unterschiedliche Ziele haben: die Risikolebensversicherung und die Kapitallebensversicherung.
Risikolebensversicherung
Bei der reinen Risikolebensversicherung bezahlst du eine bestimmte Zeitlang (zum Beispiel 20 Jahre) Prämien. Wenn du während der Laufzeit stirbst, so erhalten deine Hinterbliebenen eine zuvor vereinbarte Summe (zum Beispiel CHF 500'000). Auf diese Weise wird deine Familie abgesichert, damit sie auch ohne dich beziehungsweise dein Einkommen finanziell auskommen könnten. Besonders wichtig ist dies für Familien mit Kindern oder Partner, die auf dein Einkommen angewiesen sind, da so laufende Kosten wie Miete, Hypothek oder Ausbildungskosten weiterhin gedeckt werden können. Wenn du die Laufzeit überlebst, wird am Ende kein Betrag ausbezahlt.
Kapitallebensversicherung
Die Kapitallebensversicherung kombiniert den Schutz einer Lebensversicherung mit einem Sparplan. Du zahlst regelmässig Beiträge ein. Wenn du die vereinbarte Laufzeit überlebst, erhältst du das gesamte Geld ausbezahlt, welches du über die Jahre angespart hast. Wenn du während der Laufzeit stirbst, wird die versicherte Summe an deine Angehörigen ausgezahlt. Das bedeutet, den Betrag, welchen du am Ende angespart hättest, erhält deine Familie. Somit kannst du gleichzeitig für dich im Alter und deine Familie im Risikofall vorsorgen.
Beispiel:
Du schliesst eine Kapitallebensversicherung ab, mit einer versicherten Summe von CHF 25'000 und einer Laufzeit von 20 Jahren. Demnach zahlst du monatlich CHF 104.20 ein. Wenn du überlebst, erhältst du am Ende der Laufzeit den angesparten Betrag von CHF 25'000. Stirbst du vor Ablauf der 20 Jahre, erhalten deine Hinterbliebenen diesen Betrag sofort ausbezahlt.
Was beeinflusst die Prämienhöhe?
Die Kosten für eine Lebensversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
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Alter: Je jünger du bist, desto tiefer sind die Beiträge. Denn die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu versterben ist gering.
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Gesundheitszustand: Wenn du Raucher bist oder Vorerkrankungen hast, zahlst du in der Regel höhere Prämien. Weil das Risiko eines frühzeitigen Todes höher ist.
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Versicherungssumme: Je höher der versicherte Betrag, desto höher sind deine Prämien.
Fazit
Eine Lebensversicherung kann dir und deiner Familie wichtige finanzielle Sicherheit bieten. Sie schützt deine Angehörigen im Todesfall. Gleichzeitig kannst du ein zusätzliches finanzielles Polster fürs Alter aufzubauen. Es gibt zwei Varianten, welche unterschiedliche Ziele verfolgen: Die Risikolebensversicherung und die Kapitallebensversicherung. Wie hoch dein Prämien sind, hängt von deinem Alter, deinem Gesundheitszustand und der versicherten Summe ab.
Motorfahrzeugversicherungen
Motorfahrzeughaftpflichtversicherung
Die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung ist für alle Fahrzeughalter obligatorisch. Nur mit einer gültigen Versicherung darfst du am öffentlichen Strassenverkehr teilnehmen. Die Versicherung übernimmt Kosten der Schäden, die du mit deinem Fahrzeug anderen Personen, deren Fahrzeugen oder deren Sachen zufügst.
Kosten und Deckung
Die Prämienhöhe hängt von deinem Fahrzeugtyp, deinem Wohnort, deinem Fahrerprofil und deiner Unfallhistorie ab. Gleich wie bei der Kaskoversicherung funktioniert die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung nach dem Bonus-Malus-Prinzip: Wenn du eine längere Zeit schadensfrei fährst, sinkt deine Prämie. Bei häufigen Schadensmeldungen erhöht sich deine Prämie. Zusätzlich zu den Prämien gibt es bei der Motorfahrzeughaftpflichtversicherung einen Selbstbehalt. Dies ist ein Betrag, welcher du bei einem Schaden selbst bezahlen musst. Wie hoch dein Selbstbehalt ist, kannst du in der Regel selbst entscheiden. Wählst du einen höheren Selbstbehalt, musst du entsprechend eine tiefere Prämie bezahlen als bei einem tieferen Selbstbehalt.
Wenn du einen Schaden verursachst, übernimmt die Versicherung mindestens Kosten bis zu CHF 5 Millionen. Diese Summe stellt sicher, dass du auch bei einem schweren Unfall, bei welchen hohe Kosten entstehen können, abgesichert bist.
Beispiel:
Du verursachst einen Unfall, bei dem ein Auto beschädigt wird und die Person, welche im Auto war, verletzt wird. Die Reparaturkosten des Autos betragen CHF 13'746, die medizinischen Kosten der verletzten Person belaufen sich auf CHF 5'284. Dein vereinbarter Selbstbehalt bei einem Schadensfall liegt bei CHF 1'000. Die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung übernimmt daher die Kosten im Wert CHF 18'030 (CHF 19'030 - CHF 1'000).
Fazit
Die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie schützt dich vor hohen Kosten, wenn du mit deinem Fahrzeug anderen einen Schaden zufügst. Die Prämienhöhe hängt von Faktoren wie deinem Fahrzeugtyp, Wohnort und deinem Fahrverhalten ab. Schäden werden mindestens bis zu einer Summe von CHF 5 Millionen gedeckt. Ein Selbstbehalt, den du individuell festlegen kannst, beeinflusst die Höhe deiner Prämie.
Kaskoversicherung
Die Kaskoversicherung ist eine freiwillige Versicherung, welche bei Schäden an deinem eigenen Auto zum Einsatz kommt. Du bezahlst regelmässig eine Prämie, damit im Falle eines Schadens an deinem Auto die Reparaturkosten übernommen werden. Dabei bezahlt die Versicherungsgesellschaft maximal den Zeitwert deines Autos. Dieser ergibt sich aus dem Alter, dem Zustand und der Nachfrage nach deinem Fahrzeugmodell. Er entspricht also dem Betrag, den du erhalten würdest, wenn du das Auto heute verkaufen würdest. Bei der Kaskoversicherung gibt es zwei Arten: Die Teilkaskoversicherung und die Vollkaskoversicherung.
Die Teilkaskoversicherung kommt für Schäden an deinem Auto auf, welche du nicht selbst verursacht hast. Dazu zählen:
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Hagel, Sturm, Überschwemmung oder andere Naturereignisse.
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Diebstahl deines Fahrzeugs.
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Schäden durch Tiere, z. B. Marderbisse oder Wildunfälle.
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Glasschäden, z. B. Risse in der Windschutzscheibe.
Die Vollkaskoversicherung enthält alle Leistungen der Teilkasko und übernimmt zusätzlich die Kosten für Schäden, welche durch dich entstanden sind. Wenn du zum Beispiel ein Betonpfosten streifst oder in ein anderes Auto reinfährst, so übernimmt die Vollkaskoversicherung die Reparaturkosten. Weil die Vollkaskoversicherung viel mehr Schäden deckt, ist die Prämie höher im Vergleich zur Prämie der Teilkaskoversicherung.
Für wen ist welche Kaskoversicherung sinnvoll?
Die Teilkasko reicht in der Regel bei älteren und weniger teuren Fahrzeuge aus. Bei niedrigen Prämien kann sie durchaus nützlich sein, da sie dich vor Schäden schützt, welche du nicht beeinflussen kannst. Da die Versicherung freiwillig ist, lohnt es sich unter bestimmten Bedingungen auch keine Versicherung abzuschliessen.
Beispiel:
Du hast dein Auto seit 10 Jahren und es hat einen Zeitwert von CHF 5'000. Wenn dein Auto nun durch einen Sturm stark beschädigt wird, erhältst du von der Versicherung höchstens diese CHF 5'000. Du solltest gut abwägen, wie die jährlichen Prämien im Verhältnis zum möglichen Ersatzwert stehen. Sind die Prämien hoch, könnte es sinnvoller sein, auf die Versicherung zu verzichten und das Risiko selbst zu tragen. Dann wäre sinnvoll den Betrag, welcher du für die Prämie ausgeben würdest auf die Seite zu legen, um bei eine Schadensfall genug Geld bereit zu haben.
Besitzt du hingegen ein neues, teures oder geleastes Fahrzeug, könnte eine Vollkasko sinnvoll sein. Bei neuen Autos kann die Versicherung je nach Vertrag in den ersten Jahren auch den Neuwert ersetzen. Dies entspricht dem Betrag, den du für den Kauf deines Autos bezahlt hast. Das bietet dir einen deutlich besseren Schutz, falls es zu grösseren Schäden bis gar Totalschaden kommt oder das Auto gestohlen wird.
Was kostet eine Kaskoversicherung?
Die Prämie, welche du für die Teilkasko-/Vollkaskoversicherung bezahlst, hängt von verschieden Faktoren ab:
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Fahrzeugwert: Je teurer dein Auto ist, desto höher sind deine Prämien.
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Alter und Erfahrung des Fahrers: Jüngere und unerfahrene Fahrer bezahlen eine höhere Prämie.
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Bonus-Malus-Prinzip: Wenn du über einen längeren Zeitraum keinen Schaden meldest, sinkt deine Prämie. Du wirst von der Versicherungsgesellschaft als weniger risikoreich eingestuft. Meldest du hingegen mehrfach Schäden, erhöht sich deine Prämie. Mit diesem Prinzip will die Versicherungsgesellschaft nicht nur sicheres Fahren fördern, sondern auch verhindern, dass jeder kleine Kratzer gemeldet wird.
Fazit
Die Kaskoversicherung deckt Schäden am eigen Fahrzeug. Bei der Teilkaskoversicherung werden Schäden übernommen, welche du nicht selbst verursacht hast. Möchtest du auch für selbst verursachte Schäden abgesichert sein, wählst du die Vollkaskoversicherung. Aufgrund des grösseren Leistungsumfangs ist die Prämie höher als bei der Teilkaskoversicherung. Die Höhe deiner Prämie hängt von deinem Alter, deiner Fahrerfahrung, dem Wert des Fahrzeuges und wie viele Schäden du in vergangener Zeit gemeldet hast, ab.